Yoga-Nidra

Yoga Nidra - Schlaf mit innerer Bewusstheit

Yin Yoga Faszien Yoga Tatjana KIst

Yoga Nidra ist eine effektive Technik sich bewusst zu entspannen, die ihren Ursprung in der tantrischen Wissenschaft hat. Es ist eine systematische Methode, um physische, mentale und emotionale Entspannung herbeizuführen. Bei Yoga Nidra ist der Körper frei von Anspannung, die Gedanken und Gefühle kommen zur Ruhe, der Geist ist aber voll bewusst. Aus dem Sankrit heißt "yoga" = auf einen Punkt gerichtet / Vereinigung, "nidra" = Schlaf. Der Zustand im Yoga Nidra ist schlafähnlich, allerdings bleibt ein inneres Bewusstsein vorhanden.

Yoga Nidra erreicht den Geist

Die Aufnahmefähigkeit in tiefer Entspannung ist weit aus höher, als bei aktivem wachen Zustand. Wenn der Geist nach innen gezogen ist, wie bei Yoga Nidra, ergibt sich der Zustand, in dem du weder tief schläfst noch vollkommen wach bist. Alle Eindrücke in diesem Zustand sind sehr intensiv und wirksam. Man kann durch Autosuggestion unerwünschte Angewohnheiten und Neigungen erfolgreich beeinflussen. Sprachen und andere Lernstoffe können schneller gelernt werden. Deshalb ist es im Yoga Nidra wichtig wach zu bleiben und nicht in den tiefen Schaf zu verfallen. Durch das Üben von Yoga Nidra lassen sich intuitive Eingebungen aus dem Unterbewusstsein empfangen. Einige bekannte Forscher haben sich diese mentale Technik zu Nutze gemacht, um in ihren Entdeckungen voran zuschreiten. 

Um einige Beispiele zu nennen:

Johann Wolfgang von Goethe: er benutze Yoga Nidra, um Probleme, die in seinen Werken auftauchten zu lösen und empfing intuitiv Inspirationen. Niels Bohr (Nobelpreisträger): er sah in dem Zustand die planetarische Struktur des Atoms. Albert Einstein: er übte regelmäßig sich nach innen zu ziehen und erkannte so die Relativitätstheorie. 

Yoga Nidra löst Verspannungen

1. Körperliche Verspannungen: betreffen Muskeln, Nerven und das Endokrine System (Hormone)

2. Emotionale Verspannungen:  die Wurzeln von emptionaler Verspanung liegen in verschiedenen gegensätzlichen Gefühlen wie Liebe und Hass, Gewinn und Verlust, Erfolg und Versagen, Glück und Unglück. Sie sind schwerer zu lösen, weil wir häufig unfähig sind unsere Gefühle offen zu äußern und zu zeigen. Die daraus resultierenden Spannungen werden immer tiefer , sodass sie nicht mehr durch den gewöhnlichen Schlaf in der Nacht gelöst und vereinbartet werden können. Durch Yoga Nidra kommen wir an diese Ebene dran und können diese Verspannungen auslösen und die emotionale Struktur beruhigen.

3. Mentale Verspannungen: resultieren aus dem Übermaß an ichbezogenen Gedanken. Unser mentaler Geist sammelt über das ganze Leben Erfahrungen, die vom Bewusstsein aufgenommen werden. Wenn wir traurig, wütend oder gereizt sind können wir die Ursachen dieser Emotionen oft nicht lösen und verstehen unser impulsives Verhalten nicht. Über Yoga Nidra können wir diese Spannungen entspannen, in dem wir tief innen in unbewussten Ebenen eindringen und die Harmonie wieder herstellen.

Sähe den Samen der Veränderung - das Sankalpa

Sankalpa bedeutet im Sanskrit "Vorsatz" oder "Entschluss" Es ist ein wichtiger Teil in der Yoga Nidra Praxis, mit der man die eigene Persönlichkeit oder Lebensweise in eine gewünschte Richtung positiv verändern kann. Wenn Du weißt, was Du in Deinem Leben erreichen willst, dann ist Sankalpa der sichere Weg zum Ziel. Das Sankalpa ist ein Entschluss, etwas Bestimmtes im Leben zu erreichen. Den meisten Menschen fehlt dazu aber der Ergeiz, die Ausdauer oder die Energie, sodass sich Wünsche und Ziele erschöpfen und verloren gehen. Das Sankalpa ist ein Same, den Du erzeugst und dann in Deinen Geist säst. Wenn Dein Geist vorbereitet und klar ist, wächst das Sankalpa sehr gut. Ein Sankalpa wird mit starker Willenskraft und innerem Vertrauen in einen aufnahmebereiten und entspannten Geist gepflanzt. Das passiert während Yoga Nidra. Sobald dieser Entschluss ins Unterbewusste gelangt, entfaltet sich dieser und gelangt schließlich auf eine bewusste Ebene und tritt mit der Erfüllung und gewollten Veränderung in Erscheinung. Wenn es eine negative Tendenz oder Gewohnheit in Deinem Leben gibt, die Du korrigieren willst, kannst Du das mit Hilfe eines Sankalpa tun und die positiven Aspekte Deiner Persönlichkeit stärken. Das Sankalpa dient NICHT dazu materielle Wünsche zu erfüllen, sondern die Struktur des Geistes zu beeinflussen. 

Yoga Nidra Übungen

Die Yoga Nidra Übungen dauern zwanzig bis vierzig Minuten. Der Raum sollte indirektes Licht haben und keine störenden Geräusche. Wenn mehrere Personen in einem Raum liegen, sollten sie sich nicht berühren. Die Kleidung sollte bequem sein. Da man während der Übung den Körper runterfährt, ist eine Decke sinnvoll. Am besten liegt man auf einer Yogamatte, ohne Kissen. Bei körperlichen Beschwerden können aber auch gerollte Decken und kleine Kissen eine bequeme Lagerung unterstützen. Während der gesamten Übung sollte man wach bleiben und nicht einschlafen. Einschlafen ist nicht Ziel der Übung. Yoga Nidra sollte von einem Yogalehrer begleitet werden. Ein erfahrener Yogi kann Yoga Nidra auch eigenständig durchführen. 

Yoga Nidra - die glückliche Entspannung

"Die meisten Menschen legen sich schlafen, ohne  ihre Spannungen vorher zu lösen. Das nennt man Nidra.

Nidra bedeutet Schlaf, egal wie. Yoga Nidra aber ist der Schlaf, nachdem alle Lasten entfernt wurden.

Es ist eine völlig andere und neue Qualität. Wenn die Wahrnehmung von den Vrittis abgetrennt wird, wenn Wachzustand, Traum und Tiefschlaf wie Wolken vorüberziehen, wenn die Wahrnehmung von Atma jedoch trotzdem verbleibt, dann ist das die Erfahrung vollkommener Entspannung. Entspannung bedeutet nicht Schlaf. Entspannung bedeutet ein wunderbares Glücksgefühl, das niemals endet. Schlaf ist etwas anderes. Schlaf entspannt nur den Geist und die Sinne. Durch Wonne wird der Atman, das wahre Selbst entspannt. Deshalb heißt es in der Tantra Lehre, dass Yoga Nidra die Schwelle zu Samadhi ist."

Swami Satyananda Saraswati (1923 - 2009)


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