sonnengruss

Sonnengruß | Surya Namaskar

Der Sonnengruß ist eine Serie aus zwölf Körperhaltungen (Asanas). Die Wirbelsäule und die Gliedmaßen werden bei der Abfolge abwechselnd vorwärts und rückwärts gedehnt und gestreckt. Am Anfang empfindet man den eigenen Körper als steif und unbeweglich, da die meisten von uns Muskelverspannungen und unelastische Sehnen haben. Die regelmäßige Praxis führt aber zu einer verbesserten Beweglichkeit. Zuerst sollte man sich mit den einzelnen Haltungen vertraut machen und sie üben, bevor man mit der gesamten Abfolge startet. Im nächsten Schritt werden dann Atmung und Bewegungsablauf synchronisiert. Der Übende wird feststellen, dass die Atemabfolge die einzelnen Asanas ergänzt und es sogar unangenehm und schwierig wäre, anders zu atmen.

Bei einer Rückwärtsbeuge atmet man ein, der Brustkorb weitet sich. Bei einer Vorwärtsbeuge werden Brustraum und Bauch zusammengepresst, man atmet aus. Das ist das grundlegende Prinzip für die Atmung beim Sonnengruß.

Eine volle Runde besteht eigentlich aus 24 Asanas, also zwei Serien mit 12 Bewegungen, den in der erste Serie wird in Haltung vier das linke Bein zuerst nach hinten gestellt und in der zweiten Serie wird in der Haltung vier das rechte Bein zuerst nach hinten gestellt. Nach diesen zwei Runden, also 24 Haltungen sind alle Bewegungen ausgeglichen. Wenn Du Anfänger bist, dann mache zuerst nur zwei oder drei Runden. Surya Namaskar ist eine kraftvolle Übung, die Du nur im guten körperlichen Zustand üben solltest. Man kann den Sonnengruß zu Beginn langsam üben und jede Haltung voller Achtsamkeit genießen. Fortgeschrittene können auch schnelle Runden praktizieren. Dies fördert den Kreislauf. Eine gute Übung für Fortgeschrittene Yogis/Yoginis sind sechs langsame Runden und sechs schnelle. Der Sonnengruß kann in jedem Alter geübt werden. Kinder können ab acht Jahre beginnen. Menschen mit Rückenproblemen können Variationen des Sonnengrußes üben.

Unter folgenden Bedingungen sollte der Sonnengruß NICHT praktiziert werden:

  • hoher Blutdruck
  • koronare Herzkrankheit
  • nach einem Schlafanfall
  • schwerwiegende Darmerkrankungen

Surya Namaskar | Sonnengruß | 12 Yogahaltungen

  1. Pranamasana (Gebetsstellung)
  2. Hasta Uttanasana (Rückwärtsbeuge mit Armstreckung)
  3. Hasta Padasana (Stehende Vorwärtsbeuge)
  4. Ashwa Sanchalanasana (Reiterstellung)
  5. Dandasana (Plank)
  6. Ashtanga Namaskara (Knie-Brust-Stirn-Stellung)
  7. Bhujangasana (Kobra)
  8. Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund)
  9. Ashwa Sanchalanasana (Reiterstellung)
  10. Hasta Padasana (Stehende Vorwärtsbeuge)
  11. Hasta Uttanasana (Rückwärtsbeuge mit Armstreckung)
  12. Tadasana (Berghaltung)

Workshop Sonnengruß am 4.3.2023

Workshop Sonnengruß Tatjanayoga

Lerne den Sonnengruß "Surya Namaskar" in seiner vielfältigen Art und Weise. Wir lernen jede der zwölf Haltungen korrekt auszuführen und üben die dynamische Abfolge in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Diese Übung enthält Asanas, Pranayama und meditative Techniken. Du wirst erstaunt sein, was der Sonnengruß alles zu bieten hat.

Samstag: 14.00 - 17.00 Uhr | 3 Std.

Kursort: BackUp Rückentherapiezentrum, Paul-Ehrlich-Str. 18, 63322 Rödermark, 1. OG

Teilnehmegebühr: 45,00 € 

Kursleitung: Tatjana Kist (Heilpraktikerin, Osteopathin, Yogalehrerin)

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Die zwölf Haltungen und die Atmung bei Surya Namaskar

Haltung 1.: Pranamasana (Gebetshaltung)

Stehe aufrecht, die Füße zusammen oder leicht auseinander. Schließe Deine Augen. Lege die Handflächen vor die Brust (Namaskara Mudra). Richte Deine Wahrnehmung auf den Druck zwischen Deinen Handflächen. Der ganze Körper ist entspannt. Atme normal.

Haltung 2.: Hasta Utthanasana (Armstreckung)

Hebe beide Arme und strecke sie über den Kopf, die Handflächen sind nach oben gerichtet. Die Arme sind schulterbreit auseinander. Strecke den ganzen Körper und mache eine Rückbeuge, indem Du den Rücken nach hinten wölbst. Atme ein.

Haltung 3.: Padahastasana (Vorbeuge | Hand/Fußhaltung)

Beuge Dich von der Hüfte aus nach vorne. Bringe beide Handflächen zum Boden oder in Richtung Füße, so nah wie möglich zum Boden. Bringe die Stirn so nah wie möglich zu den Knien. Achte darauf, Dich nicht zu überdehnen. Gehe nu soweit, wie Dein Körper es zulässt und höre auf seine Grenze. Versuche den Rücken gestreckt zu halten. Die Aufmerksamkeit wandert zum Becken, als Drehpunkt für diese Streckung. Atme aus.

Haltung 4.: Ashwa Sanchalanasana (Reiterhaltung)

Die Hände sind auf dem Boden zu beiden Seiten der Füße. Beuge das linke Knie und strecke gleichzeitig das rechte Bein so weit wie möglich nach hinten aus. Die Zehen und das Knie berühren den Boden. Bringe das Becken nach vorne, wölbe die Wirbelsäule nach innen (Brust raus) und schaue nach oben. Die Handflächen bzw. die Fingerspitzen berühren den Boden und halten das Gleichgewicht. Konzentriere Dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen. Atme ein.

Haltung 5.: Parvatasana (Herabschauender Hund | Berghaltung)

Die Handflächen liegen am Boden. Bringe den linken Fuß nach hinten neben den rechten. Hebe den Po nach oben und senke den Kopf zwischen die Arme. Der Körper bilden ein Dreieck, wenn man von der Seite schaut. Arme und Beine sind durchgestreckt. Ziel ist es die Fersen flach auf den Boden zu bringen. Achte auch hier auf Deine Grenzen und überdehne Dich nicht. Beuge den Kopf nach unten, sodass die Augen auf die Knie gerichtet sind. Konzentriere Dich auf die Halsgegend. Atme aus.

Haltung 6.: Ashtanga Namaskara (Gruß mit den acht Gliedern)

Setze den Kopf auf den Boden, die Brust und das Kinn, der Po bleibt erhoben. Hände, Kinn, Brust, Knie und Zehen berühren den Boden. Die Wirbelsäule ist nach innen gewölbt. Richte Deine Aufmerksamkeit auf den Mittelpunkt des Körpers (Rückenmuskulatur). Halte den Atem.

Haltung 7.: Bhujangasana (Kobrahaltung)

Bringe die Hüften zum Boden und schiebe den Brustkorb mit Unterstützung der Arme nach vorne, nach oben. Strecke die Arme so weit wie möglich, biege die Wirbelsäule und komme in eine Rückbeuge. Achte darauf das Deine Schultern unten bleiben und nicht zu den Ohren gezogen werden. Atme ein.

Haltung 8.: Parvatasana (Herabschauender Hund | Berghaltung)

Die Handflächen liegen am Boden. Bringe den linken Fuß nach hinten neben den rechten. Hebe den Po nach oben und senke den Kopf zwischen die Arme. Der Körper bilden ein Dreieck, wenn man von der Seite schaut. Arme und Beine sind durchgestreckt. Ziel ist es die Fersen flach auf den Boden zu bringen. Achte auch hier auf Deine Grenzen und überdehne Dich nicht. Beuge den Kopf nach unten, sodass die Augen auf die Knie gerichtet sind. Konzentriere Dich auf die Halsgegend. Atme aus.

Haltung 9.: Ashwa Sanchalanasana (Reiterhaltung)

Führe das linke Bein nach vorne und stelle den Fuß zwischen die Hände. Bringe gleichzeitig das rechte Knie zum Boden und drücke Dein Becken nach vorne. Wölbe die Wirbelsäule (Rückbeuge) und blicke nach oben. Atme ein.

Haltung 10.: Padahastasana (Hand/Fußhaltung)

Bringe den rechten Fuß neben den linken und strecke die Beine. Beuge Dich nach vorne und hebe den Po. Die Hände bleiben neben den Füßen. Bringe die Stirn so nah wie möglich zu den Knien. Achte darauf, Dich nicht zu überdehnen. Gehe nu soweit, wie Dein Körper es zulässt und höre auf seine Grenze. Versuche den Rücken gestreckt zu halten. Die Aufmerksamkeit wandert zum Becken, als Drehpunkt für diese Streckung. Atme aus.

Haltung 11.: Hasta Utthanasana (Armstreckung)

Hebe den Rumpf mit über Kopf gestreckten Armen und beuge Dich nach hinten (Rückbeuge). Die Arme sind nach oben gestreckt. Atme ein.

Haltung 12.: Pranamasana (Gebetshaltung)

Stehe wieder aufrecht, bringe die Hände vor die Brust aneinander. Konzentriere Dich auf den Druck zwischen den Händen. Atme aus.

Das Surya Namaskar Mantra

  1. Om Mitraya Namaha: Ich verneige mich vor dem Göttlichen in der Sonne, das liebevoll zu allen ist.
  2. Om Ravaye Namaha: Ich verneige mich vor Ihm, der die Ursache allen Wandels ist.
  3. Om Suryaya Namaha: Verehrung jenem, der Aktivität herbeiführt.
  4. Om Bhanave Namaha: Gruß an ihn, der Licht verbreitet.
  5. Om Khagaya Namaha: In Demut gebeugt vor Ihm, der sich im Himmel (über den Wolken) bewegt.
  6. OM Pushne Namaha: Verehrung Ihm, der alle nährt.
  7. Om Hiryanyagarbhaya Namaha: In Demut gebeugt vor Ihm, der allen Wohlstand enthält.
  8. Om Marichaye Namaha: Verehrung Ihm, der Strahlen besitzt.
  9. Om Adityaya Namaha: Ich verneige mich vor Ihm, der der Sohn von Aditi ist.
  10. Om Savitre Namaha: Verehrung Ihm, der verehrungswürdig ist.
  11. Om Arkaya Namaha: In Demut gebeugt vor ihm, der alles von neuem erschafft.
  12. Om Bhaskaraya Namaha: In Demut gebeugt vor Ihm, der die Ursache des Leuchtens ist.

Hatha Yoga

"Der Herr der Sinne ist der Verstand, der Herr des Verstandes ist der Atem; der Meister des Atems ist das Nervensystem - die Ruhe der Nerven und die Konzentration hängen allein von dem regelmäßigen, weichen und rhythmischen Geräusch des Ein- und Ausatmens ab."

Hatha Yoga Pradipika


"Yoga ist keine Theorie, sondern ein praktischer Lebensweg. Wenn Sie niemals Honig gekostet haben, kann ich Ihnen noch so oft von seinem guten Geschmack erzählen - Sie werden so lange nicht wirklich wissen, wie er schmeckt, bis Sie ihn selbst probiert haben. Praktizieren Sie Yoga und Sie entdecken seine Vorteile."

Swami Vishnudevananda



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